Michael in Island und Nepal

 

Wandern auf Island mit dem GPS

  • Gleich vorweg: Viele weitere interessante Infos und auch super Bilder findet man auf den exzellenten Seiten von Dieter Graser: http://www.isafold.de

Allgemeines zum Islandurlaub

  • Essen ist relativ teuer. Wir haben für über 10 mal Abendessen Trockennahrung mitgenommen (auch nicht billlig...). Das hat sich sehr bewährt, insbesondere, wenn man im Zelt kochen muss ist es sehr praktisch wenn man nur Wasser erhitzen muss und dannach nichts zum Abspülen bleibt.
    Ansonsten sollte man sich sowas wie Salami, Trockenfrüchte und Müsliriegel mitschmuggeln. Einkaufen kann man insbesondere in Tankstellen. Diese haben ein mehr oder weniger gutes Sortiment und liegen preislich meist nur unerheblich über normalen Supermärkten, die etwas rarer sind. Oftmals haben die Supermärkte auch am Sonntag den ganzen Tag geöffnet, manche nur bis Mittags. Das Sortiment ist sehr gut. Man findet pumpernickelartiges Brot, Müsli, Kekse aller Art, Knorr-Produkte usw. Spezialitäten sind Trockenfisch (find ich sehr gut) und Skyr (Joghurt-Quark Zwischending in sehr vielen Geschmacksrichtungen).
  • Geld: Praktisch überall kann man mit Kreditkarte auch kleine Beträge bezahlen. Selbst in Bussen (zumindest bei der Süd- und bei der Nord-Busgesellschaft), auf vielen Hütten, Campingplätzen, Läden usw. Zum Einsatz kommt oft die alte "ritsch-ratsch" Technik...
    Ganz verlassen sollte man sich allerdings nicht darauf.
    Es heißt ja, dass Island teuer wäre. Meine Ausgaben so ganz grob:
    Flug ca 420 €.
    Busfahren auf Island ca. 20000 ISK, ungefähr 230 €.
    Inlandsflug 65 €.
    Sonstiges (Hütten, Camping, Essen, und was halt noch so anfällt): ca. 23000 ISK.
    Macht insgesamt rund 1100 € für 3 Wochen erstklassigen Urlaub. Dazu kommt wie bei mir die Anschaffung des GPS und neue Regenkleidung, aber davon hat man ja dannach auch noch was.
  • Busfahren: Sehr praktisch. Infos: http://www.austurleid.is und http://www.bsi.is
    Alle Busse können am Strasenrand per Handzeichen angehalten werden. Bei uns war immer genügend Platz für 5 Leute im Bus frei. Auf Wunsch kann man auch unterwegs aussteigen.
    Bei rechtzeitiger Buchung ist ein Inlandsflug eine preiswerte und bequeme Alternative. Für einen Flug von Akureyri nach Reykjavik habe ich weniger gezahlt als der Bus gekostet hätte - bei einer Reisedauer von 45 Minuten statt ca 9 Stunden! http://www.airiceland.is (NetOffers oder Bonus Restrictions Tarife).
Ausrüstung
  • meine Packliste
  • Es regnet oft in Island! (Wer hätts gedacht :-)) Insbesondere rund um den Vatnajökull laut Reiseführer ca 8000 mm pro Jahr. Deutlich weniger regnet es angeblich im Norden.
  • Ich empfehle preisgünstige Regenbekleidung (z.B. von Aldi) mitzunehmen. Wenn der Schnitt passt ist das für den Urlaub genauso gut wie teure Markenkleidung. Nochdazu kann man sich damit ohne schlechtes Gewissen in den Dreck setzen - bei 30 € für ne Jacke ists (fast) egal ob sie nach dem Urlaub kaputt ist oder nicht.
  • Erfahrung mit GoreTEX: meine Freunde und ich haben 4 verschiedene Gore-Jacken, die nach jeweils 2 bis 3 Jahren durchschnittlicher Beanspruchung absolut undicht sind. Und das bei über 300 € pro Jacke... Qualität??
  • Kurze Hose oder Ziphose und Sonnencreme nicht vergessen! Wenn die Sonne scheint dann richtig.
  • Wer an den Händen kälteempfindlich ist sollte Windstopper-Handschuhe mitnehmen. Durch den meist nicht unerheblichen Wind und zusätzlichen Regen kann es schon vorkommen, dass man den Müsliriegeltüte nicht mehr aufbringt.
  • "Kleidungsmenge": Wir haben Leute getroffen, die hatten sieben T-Shirts, sieben Unterhosen usw. dabei! Ich hatte unter anderem ein T-Shirt und ein langärmliges Shirt, dazu zwei Ziphosen, zwei Unterhosen, zwei Paar Wandersocken, dünnen Fleecepulli, dicken Fleecepulli und Windstopperweste dabei. So hat man immer noch was wenn das andere mal nass wird oder man zu allem Überfluss auch noch wäscht. Gewaschene Micorfaserkleidung trocknet aufgrund des stetigen Windes recht schnell.
  • Essen: Bewährt hat sich die Ovomaltine zusammen mit Milchpulver zum Müsli. Gefrühstückt haben wir auch mal mit Speck, Salami, Pemmikan und deutschem Brot, das wir in Island gekauft haben. Um sich nach einem langen Tag mal zu belohnen sind Schokolade und Trockenfrüchte gut.
  • Unbedingt eine Zeltunterlage gegen scharfkantige Steine mitnehmen. Wir hatte V-Profil Alu Heringe dabei. Die kann man gut mit Steinen in den Boden schlagen und sie halten auch in losem Boden, wenn man sie mit Steinen beschwert.
    Es hat sich als praktisch erwiesen, ein Zelt mit großer Apside zu nutzen. Dazu sollte man einen Kocher mitnehmen, der auch im Zelt nutzbar ist. Das schließt bei vorsichtigem Umgang Benzinkocher aber nicht aus, ich konnte meinen Optimus Nova problemlos im Zelt vorheizen. Ähnlich sollte das mit MSR Dragonfly oder Primus Omnifuel auch funktionieren. Mit Modellen wie MSR Whisperlite wäre ich vorsichtig, für meinen Geschmack produziert man damit zu oft gefährliche Stichflammen. Gaskartuschen gibt es übrigens in fast jedem Laden zu kaufen.
    Mit zahlreichen Leinen und Steinen konnten wir auch ein Tunnelzelt sturmsicher auf dem teils losen Boden aufstellen. Nichtdestotrotz wäre mir ein selbststehendes Zelt mit annehmbar großer Apside lieber gewesen...
  • Brennstoff: Soll man ja im Flugzeug nicht mitnehmen. Am Campingplatz in Reykjavik gibt es genügend Benzinreste und angebrauchte Gaskartuschen umsonst. Brennstoff kann man da am Ende des Urlaubs auch wieder für die nächsten hinterlassen.
  • Genügend Mülltüten und Plastiktüten. Kleidung und Schlafsack undbedingt in Ortlieb oder ähnlichen Säcken verpacken. Regenhüllen halten das Wasser nicht wirklich vom Rucksack fern (haben halt ein großes Loch am Tragesystem!)
  • Wanderstöcke fand ich insbesondere auf Schnee und bei starkem Wind hilfreich. Bei tieferen Furten sind sie unerlässlich! Viele Furten kann man auch trockenen Fußes mit Hilfe der Wanderstöcke von Stein zu Stein durchhopsen.
  • Sandalen zum Furten! Neoprensocken oder ähnliches sind nicht unbedingt erforderlich, meist ist man nur für kurze Zeit im Wasser. Wer im kalten Wasser schnell Krämpfe im Fuß bekommt sollte ausreichend Magnesiumtabletten mitnehemen (hat bei mir geholfen).
  • Tape (Hansaplast oder ähnliches) zur Vorsorge und Blasenpflaster, falls man doch eine Blase bekommt. Aber das weiß ja jeder selbst wie empfindlich er da ist.
    Zu beachten ist, dass man sich mit völlig durchnässten Schuhen (auch mit irgendwelchen ?-Tex Schuhen wirds irgendwann nass) viel schneller Blasen läuft. Ich hab immer Hirschtalg für die aufgeweichte Haut dabei.
  • In der Packliste steht ein bisschen mehr drin, als ich tatsächlich dabei hatte. Natürlich muss jeder individuell entscheiden, was er mitnehmen möchte und was nicht. Aber ich denke, man kann meine Liste ganz gut als Anhaltspunkt benutzen. Losgelaufen sind wir mit jeweils um die 25 Kilo, hatte aber sehr viel Essen dabei, sodass wir nach ein paar Tagen deutlich leichter unterwegs waren.
  • Weniger wichtig: Auf vielen Hütten und Campingplätzen gab es Klopapier, oft sogar Seife. Da muss man also nicht zu viel selbst mitnehmen.

back to top

 

February 16, 2006
Michael Steger
Michael in Canada