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Wandern auf Island mit dem GPS
Jetzt aber zu den Touren:
Gletschersee
Grænalón Graenalon
Der
Gletschersee liegt im Südwesten des Vatnajökull-Gletschers. Die
Route ist nicht markiert, ab und zu trifft man aber auf Fussspuren.
Zunächst muss man zum Ausgangspunkt der Tour mit einem Bus fahren,
da zuerst die Nupsa, ein reißender Gletscherfluss gequert werden
muss. Der 50 Jahre alte Bus fährt täglich um 9:00 ab Nupstadur
an der Ringstrasse. Nähere Informationen: http://www.simnet.is/nupsstadarskogur/Hvolld.html (Man
kann auch nur für die Fahrt bezahlen, sind dann "nur"
1500 ISK). Beim Busfahrer trägt man sich in ein Buch ein, nach Beenden
der Tour sollte man sich telefonisch Rückmelden!
Ich möchte jetzt hier keinen Reisebericht schreiben. Es sei nur soviel
gesagt:
- Die Tour führt durch atemberaubende Landschaft:
Wasserfälle, Hochebenen, rundum Gletscher, tiefe Canyons, viele
kleine plätscher-Bächlein mit Gumpen durch wunderschöne
Moosfelder, Blumen in allen Farben... und Regen.
- Man ist weit und breit der einzige Mensch, kein Handy,
nichts.
- Zeitbedarf: Geplant hatten wir 4 Tage, gebraucht 5 Tage.
Bei guten Wetter sind 4 Tage sicherlich machbar. Aber die Tour sind
immerhin 65 km durch unwegsames Gelände.
- Es sind zahlreiche Flüsse zu durchqueren, darunter
ein Hüfttiefer Gletscherfluss (Wegpunkt G24FURT), der wohl am
besten am Morgen gequert wird.
- Trotz GPS haben wir uns im Lavafeld zwischen G23 und
G24 ganz gut verlaufen, also immer das Ziel im Auge behalten!
- Unterwegs
haben wir immer genügend Trinkwasser gefunden.
- Verwendete Landkarte: ATLASKORT UPPDRÁTTUR ÍSLANDS,
Blatt 77, LÓMAGNÚPUR
- Ab Wegpunkt G27/G28 kann man alternativ auch am rechten
Flussufer gehen und dabei auf dem Berg "LANGASKER" die eventuell
vorhandene Aussicht geniesen.
Möglicherweise ist das aber auch bei schlechter Sicht die bessere
Alternative zu der von uns gewählten Route, da wir zahlreiche
Seitencanyons umgehen mussten. Geht man am Hang des Langasker entlang
sollte einem ein Großteil dieser Mühen erspart bleiben.
Man kommt im Bereich um G30 wieder auf die normale Route zurück.
- Ich empfehle die Tour nur mit GPS zu gehen! Wir
hatten 2 Tage Regen/Nebel/Sturm. Zunächst haben wir 24 Stunden
im Zelt vergeblich auf Besserung gewartet. Den restlichen Weg ab etwa
G31 haben wir nur mit dem GPS gefunden. In Nebel und Sturm wäre
auch mit Karte und Kompass keine sinnvolle Orientierung möglich
gewesen.
Möglicherweise gibt es ab G31 zum Teil geschickte Umgehungen einiger
Bergkuppen, über die wir mangels Sicht drübergegangen sind.
Um keine Risiken einzugehen sind wir aber stur dem Pfeil auf dem GPS
gefolgt.
Tag |
Entfernung |
Gehzeit |
Übernachtung |
06.08.03 |
16,5 km |
5,5 h |
G10CAMP |
07.08.03 |
15,8 km |
6,5 h |
G22CAMP |
08.08.03 |
17,0 km |
6,5 h |
G33CAMP |
09.08.03 |
9,7 km |
3,0 h |
G37CAMP (sind erst um 16:00 aufgebrochen,
deshalb so kurz) |
10.08.03 |
9,4 km |
3,0 h |
--- |
Gesamt |
65,1km |
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Laugavegur Laugevegur
Im
Gegensatz zur ersten Tour ist der Laugavegur komplett mit Pflöcken
markiert. Selbst bei schlechtem Wetter sollte man sich hier auch ohne
GPS zurechtfinden. Wir sind den Weg entgegen der oft beschriebenen Richtung
von Süd nach Nord gegangen. Vorteile: Ende in Landmannalaugar, tolle
Landschaft, warme Quelle zum Baden und entspannen. Wir hatten zudem fast
nur Rückenwind, das Wetter kommt wohl meistens von der Südküste
her.
Für die Querung einiger Altschneefelder, insbesondere zwischen Skogar
und Thorsmörk empfehle ich Wanderstöcke.
Man bekommt auch hier Landschaftlich einiges geboten. Zunächst geht
es zwischen Gletschern über einen Pass, dann durch die sehr schöne
Gegend um Thorsmork. Dann läuft man fast einen ganzen Tag durch
eine schwarze Wüste. Am letzten Tag erreicht man dann die Schwefelquellen
und schließlich die warme Quelle in Landmannalaugar.
Wir hatten zunächst Angst, dass dieser recht bekannt Wanderweg sehr
überlaufen wäre. Wer aber zum Beispiel den GR20 auf Korsika
kennt fühlt sich hier sehr sehr einsam...
Zeitbedarf: 5 bis 6 Tage, je nach Wetter. Wir haben die letzten beiden
Etappen vor Landmannalaugar zusammengefasst und somit 5 Tage benötigt.
Wir sind mit dem Sprenginsandur-Bus weiter zum Myvatn gefahren. Ich fand
die Fahrt durch das karge Hochland sehr beeindruckend.
Hinweis: Kurz vor der Emstrur/Botnar Hütte gingen mir die Batterien
im GPS aus. Ich hab sie nicht mehr gewechselt. Man muss tatsächlich
den Bogen der Route ausgehen und kann nicht so wie das Tracklog abkürzen.
Dabei kommt man auf einer kleinen Brücke
über einen reißenden Gletscherfluss, der abartig nach Schwefel
stinkt!
Tag |
Entfernung |
Gehzeit |
Übernachtung |
11.08.03 |
14,0 km |
4,5 h |
Fimmvörthuhals (FIMHUTTE) |
12.08.03 |
12,5 km |
4,0 h |
Langidalur (CAMP6) |
13.08.03 |
17,0 km |
6,5 h |
Emstrur/Botnar (L29BOTNAR) |
14.08.03 |
16,0 km |
6,0 h |
Alftavatn (L40ALFTAVA) |
15.08.03 |
20,4 km |
5,8 h |
Landmannalaugar (L60LANDMA) |
Gesamt |
79,8 km |
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Jökulsárgljúfur
Nationalpark Jökulsargljufur
Zum
Ende des Urlaubs sind wir noch eine kurze Tour im Jökulsargljufur
Nationalpark im Norden Islands gegangen. Ein schöner, markierter
Wanderweg führt entlang eines beeindruckenden Canyons. Auch hier
braucht man das GPS nicht unbedingt.
Gestartet sind wir mit dem Bus am Myvatn. In Reykjahlid gibt es einen
Supermarkt, der auch Sonntags bis 22:00 geöffnet hat. Am Dettifoss
sind wir ausgestiegen und wollten eigentlich nicht mehr weitergehen,
sollte es doch hier eine Campmöglichkeit geben. Leider gibt es aber
am Dettifoss nur ekliges Wasser aus einer Tonne. Wildzelten ist übrigens
im Nationalpark nicht erlaubt... am besten aber ca 1 Stunde nördlich
vom Dettifoss unten im Canyon bei fliesend klarem Wasser möglich.
Das sollte aber nur eine Notlösung sein. Ansonsten is es eine recht
relaxte Tour.
Am Wegpunkt A26 kann man alternativ weiter entlang des Canyons laufen
und bei A28 wieder auf unseren Weg zurückkehren. Die Gegend um A28
sollte man auf keinen Fall auslassen, hier steht man in Asbyrgi vor einem
alten, inzwischen trockenen Wasserfall des Jökullsargljufur, absolut
beeindruckend. Im Nationalpark stehen übrigens an allen Weggabelungen
Wegweiser und kleine Landkarten.
Die Tankstelle in Asbyrgi hat einen relativ guten Laden. Preislich zu
Supermärkten vergleichbar.
Wir sind von hier aus mit dem Bus um 15:15 weiter nach Akureyri gefahren.
Der Bus hält ein Stunde lang in Husavik. Dort hat man die Gelegenheit
in einem richtigen Supermarkt einzukaufen. Alternativ geht auch ein Bus
Richtung Akureyri um 18:30.
Tag |
Entfernung |
Gehzeit |
Übernachtung |
18.08.03 |
2,0 km |
1,0 h |
A03CAMP |
19.08.03 |
17,9 km |
5,0 h |
Vesturdalur A19CAMP |
20.08.03 |
15 km |
4,5 h |
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Gesamt |
34,9 km |
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Buchtip
Diese Touren und noch viele andere stehen alle auch in diesem Buch.
Darin ist eine relativ gute Wegbeschreibung zu finden, auf die man sich
aber nicht immer Verlassen sollte. Ich empfehle in jedem Fall aufgrund
der zu erwartenden Orientierungsprobleme (Wetter) das ausarbeiten der
Tour zum Gebrauch mit einem GPS-Gerät.
Island von Erik Van de Perre
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